Komplementärmedizin

Im Zusammenhang mit Krebsbehandlungen ist immer wieder die Rede von Komplementärmedizin. Was ist das, und wieweit kommt dies bei der Behandlung des Malignen Lymphoms in Frage?

Was ist Komplementärmedizin?

Unter Komplementärmedizin versteht man Behandlungsmethoden, die nicht Bestandteil der Schulmedizin sind und meist mit den Begriffen „natürlich“, „biologisch“, „alternativ“, „sanft“ oder „ganzheitlich“ verbunden werden. Sie können die Verabreichung von Mitteln beinhalten, aber auch die Arbeit mit energetischen Feldern (zum Beispiel Reiki). Diese Behandlungsformen sollen die gängigen, schulmedizinischen Methoden und Verfahren ergänzen oder sogar ersetzen (Alternative Therapien).

Wer bietet Komplementärmedizin an?

Komplementäre Behandlungen werden häufig von Heilpraktikern angeboten, teilweise auch von Ärzten und sogar von Laien. Eine Behandlung durch Laien ist äußerst kritisch zu sehen, auch aus rechtlicher Sicht.

Komplementärmedizin beim Malignen Lymphom

Einige komplementäre Krebs-Behandlungen sind mittlerweile auch fachlich anerkannt, unter anderem Hilfen zur Optimierung der Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten. Enzym-, Mistel-, Selen- und orthomolekulare Therapien können helfen, die Chemo-Nebenwirkungen zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Ähnliches gilt für Akupunktur und homöopathische Behandlungen im Hinblick auf die Schmerzbehandlung.

Als komplementäre Behandlungsformen beim Malignen Lymphom werden vor allem Mistel-, Thymus- und andere biologische Präparate angeboten. Die Wirksamkeit ist eher fraglich. Fachleute warnen sogar ausdrücklich vor solchen Behandlungen, da die Gefahr besteht, dass sie die Krankheit beschleunigen statt sie aufzuhalten. Bevor Sie eine solche Behandlung durchführen lassen, sollten Sie dies in jedem Fall mit Ihrem behandelnden Arzt (Onkologen) besprechen.

Besonders kritisch sollten Sie gegenüber komplementären Therapieangeboten sein, die eine Heilung versprechen.

Wer übernimmt die Kosten?

Eine Kostenübernahme durch die Kassen kommt allenfalls bei der Behandlung durch einen Arzt in Frage. In einigen Fällen werden auch die Kosten für eine Akupunktur gegen Schmerzen erstattet. Auf alle Fälle sollten Sie dies vorher mit Ihrer Krankenkasse abklären. Bei einer komplementären Behandlung durch einen Laien tragen Sie nicht nur die Kosten, sondern auch das gesundheitliche Risiko.