D

Dekubitus Aufliegegeschwür; kommt vor allem bei lange bettlägerigen Patienten und Querschnittsgelähmten vor.

Dendritische Zellen spezialisierte Form der weißen Blutzellen, die Antigene so präsentieren, dass das Immunsystem darauf reagieren kann.

Depotpräparate Medikamente, die unter die Haut oder in einen Muskel gespritzt und von dort langsam und gleichmäßig über einen längeren Zeitraum ins Blut aufgenommen werden. Die Wirkung hält dann über Wochen bis Monate. Die langsame Aufnahme wird durch spezielle „Verpackung“ des Wirkstoffs in Trägersubstanzen erreicht.

Desoxyribonukleinsäure (DNS) winziges Teilchen, das in jedem Zellkern enthalten und Träger der Erbinformation ist.

Diagnose Krankheitserkennung aufgrund der Krankengeschichte und der Untersuchung.

Diagnostik Sammelbegriff für alle Untersuchungen, die zur Feststellung einer Krankheit führen sollen

Diarrhö Durchfall

Differentialblutbild Auflistung der verschiedenen Leukozytenarten (siehe auch „Leukozyten“). Im normalen D. können drei große Gruppen von Leukozyten unterschieden werden: Die Granulozyten, die Monozyten und die Lymphozyten.

Differentialdiagnose Abgrenzungsdiagnose. Diagnose, die aufgrund des klinischen Untersuchungsbefundes in Frage kommt und durch weitere Merkmale ausgeschlossen werden muss.

Differenzierung Maß für den Ausreifungsgrad von Tumorzellen im Vergleich zur normalen Zellstruktur. „Gut differenzierte“ Tumorzellen sind den normalen, reifen Zellen vergleichsweise ähnlich. „Undifferenzierte“ Krebszellen hingegen weisen kaum noch Ähnlichkeit mit dem Ursprungsgewebe auf.

Diffus zerstreut, ohne genaue Abgrenzung.

Dignität Gut- oder Bösartigkeit einer Geschwulst

Dilatation Aufweitung einer Öffnung oder eines Hohlraums

Diphosphonate Substanzen, die sich an die Mineralsubstanz des Knochens anlagern und dadurch die knochenabbauenden Zellen hemmen, die für die Knochenauflösung bei Skelettmetastasen verantwortlich sind.

Dissektion Herausschneiden von Weichteilen oder Lymphknoten in einem Stück (en bloc)

Diuretikum Mittel, die durch direkte Wirkung an der Niere die Ausscheidung von Wasser steigern (Mehrzahl: Diuretika)

Donor Spender

Donor-Lymphozyten Infusion (DLI) zu deutsch: Spender-Lymphozyten Infusion. Zur Stimulation der vom Stammzell-Spender herrührenden Immunabwehr können nach Stammzelltransplantation Lymphozyten des ursprünglichen Spenders übertragen werden. Man erhofft sich hierdurch eine verstärkte Wirkung gegen eine Leukämie oder gegen den Tumor des Empfängers (Patient). Man nennt diese Wirkung Transplantat-gegen-Leukämie Reaktion (engl.: Graft-versus-Leukemia Reaction, GvL) oder Transplantat-gegen-Tumor Reaktion (engl.: Graft-versus-Tumor Reaction, GvT). Die DLI wird zur Behandlung eines Rückfalls nach Stammzelltransplantation eingesetzt. Bei einigen Bluterkrankungen sind die Ergebnisse hiermit sehr gut, z.B. bei der chronischen myeloischen Leukämie (CML). Ein Nachteil der Methode ist die häufig verursachte Graft-versus-Host Erkrankung.

Doppelblinde Studie Weder der Patient noch der Prüfer weiß, ob der Patient die zu testende Substanz, das Vergleichspräparat oder ein Scheinmedikament (Placebo) erhält. Um in medizinischen Notfällen ermitteln zu können, welche Studienmedikation der Patient einnimmt, muss für jeden Studienteilnehmer ein versiegeltes Kuvert beim Arzt hinterlegt werden, aus dem nach Öffnung hervorgeht, in welcher Gruppe er sich befindet. Die Aussagekraft einer doppelblinden Studie ist im Vergleich zur offenen (siehe auch „Offene Studie“) oder einfachblinden Studie (siehe auch „Einfachblinde Studie“) weitaus höher einzuschätzen. Diese Studienanordnung entspricht dem derzeitigen wissenschaftlichen Standard.

Dosierung Festlegung der Wirkstoffmenge pro Zeiteinheit (Woche, Tag, etc.)

Dosisintensivierung Erhöhung der (Zytotatika-)Dosis pro Zeiteinheit mit dem Ziel, eine bessere Wirksamkeit zu erreichen.

Drainage Ableitung krankhafter oder vermehrter natürlicher Körperflüssigkeiten nach außen.

Drüse mehrzelliges Organ, das spezielle Wirkstoffe (Sekrete) bildet und diese nach außen (z.B. in die Mundhöhle) oder nach innen direkt in die But- oder Lymphbahn abgibt (Hormondrüse, wie z.B. die Schilddrüse).

Duodenum Zwölffingerdarm

dys… Vorsilbe mit der Bedeutung „nicht der Norm entsprechend“, „krankhaft“, „miss…“

Dysfunktion unangemessen oder nicht richtig arbeitend

Dysplasie Fehlgestaltung. U.a. können entartete Zellen „dysplastisch“, d.h. fehlgestaltet, aussehen. Bei Zellen äußert sich die Dysplasie vor allem darin, dass es nicht zu einer normalen Ausreifung (Differenzierung) kommt.

Dyspnoe Atemstörung, Atemnot