G

Gammastrahlen Elektromagnetische Strahlen mit extrem kurzer Wellenlänge, z.B. Röntgenstrahlen.

Ganciclovir ein gegen CMV-Infektion eingesetztes Medikament (siehe auch „Cytomegalievirus“). Wird oft bei Immunschwäche nach einer Transplantation eingesetzt.

Ganzkörperbestrahlung TBI Total body irradiation, Bestandteil zahlreicher Konditionierungsregime. Bei dieser Therapie werden verbleibende bösartige Zellen im Knochenmark abgetötet. Danach muss eine Knochenmarks- oder Stammzelltransplantation erfolgen um die blutbildenden Stammzellen zu ersetzten.

Gastritis Entzündung der Magenschleimhaut

gastrointestinal den Verdauungstrakt betreffend – dazu gehören: der Mund, die Speiseröhre, der Magen, der Dünndarm und der Enddarm

Gastroskopie Betrachtung des Magens mit Endoskopen, die mit einer Lichtquelle ausgerüstet sind und Bilder über Glasfaser nach außen „leiten“.

GCP-Richtlinien GCP Good Clinical Practice, bzw. Gute Klinische Praxis. Standards, nach welchen klinische Studien geplant, durchgeführt und berichtet werden, so dass insgesamt sichergestellt ist, dass die Daten glaubwürdig sind und die Rechte der Studienteilnehmer sowie die Vertraulichkeit der Daten gewahrt bleibt.

G-CSF siehe „Granulozyten-Kolonie-stimulierender Faktor“

Gen Erbfaktor, Abschnitt einer Molekülkette, bestehend aus DNS (= Desoxyribonukleinsäure), der für bestimmte erblich bedingte Strukturen oder Funktionen eines Organismus verantwortlich ist. Die Gene sind die kleinsten chemischen Einheiten, die in sich die verschlüsselte genetische Information (Erbanlage) tragen. Die perlschnurartig aufgereihten Gene bilden die Chromosomen, die sich im Zellkern befinden. Die Gesamtheit der Gene eines Organismus bilden das Genom. Weltweit wird an einem Projekt gearbeitet (»Human Genome Project«), das zum Ziel hat, das gesamte menschliche Erbgut zu entschlüsseln. genetischer Code, Genmanipulation (Gentechnik).

genetisch vererbt, die Vererbung betreffend

Genom die Gesamtheit der genetischen Information, die in einer Zelle enthalten ist, der Chromosomensatz einer Zelle.

Gentechnologie Technologie der Neukombination von Genen; wird verwendet, um Zellen oder ganzen Lebewesen neuartige Eigenschaften zu geben und/oder in ihnen nützliche biologische Substanzen herzustellen. Die Gentechnologie spielt eine herausragende Rolle in der biomedizinischen Forschung.

Gentherapie neuartiger Ansatz zur Behandlung von Krankheiten durch Einbringen von Genen oder Ersatz fehlender/veränderter Gene in Körperzellen.

geriatrisch die Altersheilkunde betreffend

Gestagene weibliche Geschlechtshormone, die für die Vorbereitung und Erhaltung der Schwangerschaft und in der Steuerung des Monatszyklus von Bedeutung sind. Wichtigstes Gestagen ist das Progesteron. Gestagene werden zusammen mit Östrogenen in der Hormontherapie/Hormonersatztherapie verwendet.

Gewebe Verband von Zellen mit gemeinsamer Funktion.

Gewebemerkmale Merkmale auf den Körperzellen, aufgrund derer das Immunsystem eigenes von fremdem Gewebe unterscheiden kann. Jeder Mensch besitzt für ihn typische Merkmale. Bei der Knochenmarktransplantation kommt es auf eine möglichst genaue Übereinstimmung dieser Merkmale zwischen Spender und Empfänger an.

Gewebsverträglichkeit Übereinstimmung wichtiger Merkmale auf der Oberfläche von Zellen. Nicht gewebsverträgliche Fremdgewebe (z.B. transplantierte Organe) verursachen Abstoßungsreaktionen des Immunsystems.

Globuline weitverbreitete Gruppe von Proteinen – z.B. im Blutplasma. Sie erfüllen viele Aufgaben, hauptsächlich als Teil des Immunsystems.

GM-CSF siehe „Granulozyten-Kolonie-stimulierender Faktor“

Gn-RH Gonadotropin-releasing Hormon („release“ engl. Freisetzen) Hormon, das in einem spez. Teil des Zwischenhirns freigesetzt wird. Sie veranlassen die Freisetzung der Gonadotropine, welche das Wachstum der männlichen und weiblichen Keimdrüsen bestimmen.

Grading Einteilung von Tumorzellen und Tumorgeweben nach ihrem Differenzierungsgrad. Der Wert (meist G1 bis G4) beschreibt, wie stark die Krebszellen von gesunden, reifen (differenzierten) Zellen abweichen. Man schließt daraus den Grad der Bösartigkeit des Tumors.

Graft-failure nicht bzw. unzureichendes Angehen des transplantierten Knochenmarks. Es wird zwischen primärem Graft-failure (fehlendes Engraftment der Spenderzellen) und sekundärem Graft-failure (Verlust der Spenderzellen nach dem initialen Engraftment) unterschieden.

Graft-versus-Host-Disease (GvHD) Transplantat-gegen-Wirt-Erkrankung – Reaktion des Transplantates gegen den Empfänger. Das mit einer Fremdspende (z.B. Knochenmark) transplantierte Immunsystem des Spenders kann die Körperzellen des Empfängers als fremd erkennen und dagegen reagieren. Es handelt sich damit um eine umgekehrte Abstoßungsreaktion. Dabei kann es zu Hautausschlägen, einer Entzündung der Mundschleimhaut und einer Gelbsucht, in schweren Fällen auch zu starken Durchfällen und zu einem Versagen der betroffenen Organe kommen. siehe auch “ Graft-versus-Host-Reaktion. Man unterscheidet eine akute von einer chronischen GvHD. Die akute GvHD tritt während der Transplantationsphase auf. Zu einer chronischen GvHD kann es nach circa 100 bis 500 Tage nach der Transplantation kommen.

Graft-versus-Host-Reaktion (GvHR) zu deutsch: Transplantat-gegen-Wirt Reaktion, hierfür sind T-Lymphozyten des Spenders verantwortlich, die mit dem Transplantat übertragen werden. Sie erkennen ihre neue Umgebung, den Empfänger, als fremd und reagieren dagegen. Man unterscheidet die akute GvHD in unterschiedlichen Schweregraden (Grad 1-4) von der chronischen GvHD (begrenzte und ausgedehnte Form). Die akute Form beobachtet man in den ersten 2-3 Monaten nach Transplantation, später findet man die chronische Form. Die chronische Form geht oft aus der akuten Form hervor, sie kann aber auch de novo auftreten. Die wesentlichen Zielorgane der akuten GvHR sind die Haut, der Darm und die Leber. Wenn die GvHR Krankheitswert bekommt spricht man Graft-versus-Host Disease (GvHD). An der Haut manifestiert sich die akute GvHD wie ein Sonnenbrand (Rötung, Juckreiz, Hautabschilferung), an der Leber äußert sie sich wie eine Gelbsucht mit einem Anstieg der Leberwerte und des Gallenfarbstoff im Blut. Akute GvHD des Darmes äußert sich in unterschiedlich schwerem Durchfall und krampfartigen Bauchschmerzen. Zur Therapie werden immunsuppressiv wirksame Medikamente verabreicht (Cyclosporin A, Kortison, Mycophenolat Mofetil, ATG).

Granocyte ein gentechnologisch herstellbares und im Handel vertriebenes Zytokin, das die Mobilisation der Stammzellen und somit der Blutbildung anregt. Die Injektion dieses „Wachstumsfaktors“ führt zu einem Anstieg der Zellkonzentration im peripheren Blut.

Granulation Bildung neuen Bindegewebes bei Gewebsdefekten.

Granulozyten eine Gruppe der weißen Blutkörperchen. Sie zerstören eindringende Bakterien, welche Krankheiten verursachen können. (siehe auch „Leukozyten“ und „Blut“)

Granulozyten-Kolonie-stimulierender Faktor (G-CSF) auch GM-CSF, gentechnologisch herstellbarer Wachstumsfaktor, der die Bildung von Granulozyten (eine Form der weißen Blutkörperchen) fördert und zu einer Ausschwemmung von Stammzellen aus dem Knochenmark in das Blut führt. Dadurch wird die Zeit der Zellarmut nach zytostatischer Therapie verkürzt. Er ist relativ gut verträglich, kann aber bei einem kleinen Teil der Patienten vorübergehend zu Fieber und Gliederschmerzen führen. Die übliche Dosis zur Beschleunigung der Regeneration der Blutbildung nach Chemotherapie liegt bei 5 µg/kg, die Dosis zur Stammzellmobilisierung liegt bei 10 µg/kg Körpergewicht täglich.

Granulozytopenie siehe „Zytopenie“

Gray (Gy) Maßeinheit, die die bei einer Bestrahlung verabreichte Dosis angibt.

Gürtelrose siehe „Herpes Zoster“

gutartiger Tumor konzentriertes Wachstum, das sich im Gegensatz zum bösartigen Tumor nicht auf andere Teile des Körpers ausdehnt

GvHD-Prophylaxe Immunsuppressive Therapien, die zur Verhinderung von Abwehrreaktionen des Transplantates gegen den Organismus eingesetzt werden (siehe auch „Graft-versus-Host-Disease“).