Follikuläres Lymphom

Das follikuläre Lymphom gehört zur Gruppe der niedrig malignen Non Hodgkin Lymphome, die ca. 20-24% aller Non Hodgkin Lymphome ausmachen. Die Non Hodgkin Lymphome treten mit einer Inzidenz von 12 Fällen auf 100.000 Einwohner pro Jahr auf. Dies bedeutet, dass ca. 3-4 Patienten mit follikulären Lymphomen auf 100.000 Einwohner pro Jahr neu diagnostiziert werden.

Diese Krankheit äußert sich meistens durch schmerzlose Vergrößerung von Lymphknoten und kann sowohl lokalisiert auf eine Lymphknotenstation, als auch generalisiert auf alle Lymphknotenstationen und im Knochenmark auftreten. Während lokalisierte Non Hodgkin Lymphome durch Bestrahlung behandelt werden können, müssen ausgedehnte Lymphome im Stadium III und IV (dies bedeutet mehrere befallene Lymphknotenstationen und /oder Knochenmarksbefall sowohl oberhalb als auch unterhalb des Zwerchfells) mit systemischer Chemotherapie behandelt werden. Hier haben sich sehr große Fortschritte ergeben. Durch die Kombination von monoklonalen Antikörpern und Chemotherapie konnte das krankheitsfreie Überleben signifikant gesteigert werden.

Zurzeit gibt es einige Studien, die ein Ansprechen zwischen 80% und 92% der Erkrankung zeigen und auch das krankheitsfreie Überleben hat sich durch diese Kombinationstherapien deutlich verbessert.

Bei Krankheitsbeginn ist es wichtig, eine genaue Diagnostik mit Abschätzung der Risikofaktoren durchzuführen, da der Krankheitsverlauf äußerst unterschiedlich sein kann. Im Rezidiv zeigt bisher die autologe Stammzelltransplantation die besten Langzeitergebnisse.

Die Kombination von Chemotherapie mit Rituximab, gefolgt von den Erhaltungstherapien mit Rituximab, ist heute fester Bestandteil der Therapie. Zusätzlich ist auch die Radioimmuntherapie eine Option, um Patientin im Rezidiv neuerlich in eine Remission zu bringen. Zu beachten ist aber eine doch höhere Inzidenz von Myelodysplasien, die lange nach Erstbehandlung des follikulären Lymphoms auftreten kann.

Bei einer chronischen lang verlaufenden Erkrankung mit unterschiedlichen Risikofaktoren und vielversprechenden innovativen Therapien ist daher eine gründliche Diagnose, Risikoabschätzung und Planung am Anfang der Erkrankung unerlässlich. Zu diesem Zeitpunkt sollte den Patienten auch die Optionen einer Rezidivtherapie dargelegt werden sollten. Insgesamt ist die Entwicklung durch die monoklonalen Antikörpertherapien, durch die neuen zytotoxischen Chemotherapien und durch die Radioimmuntherapie als äußerst positiv zu werten.