Univ.-Prof. Dr. Heinz Ludwig hat folgende wichtige Informationen zum Corona Virus für unsere Selbsthilfegruppe zusammengestellt:
Zum Virus: Das Corona Virus (SARS CoV-2) hat vor wenigen Monaten in der Stadt Wuhan durch Veränderung seines genetischen Materials (Mutationen) den Sprung vom Tierreich zum Menschen geschafft.
Symptome: Eine SARS CoV-2 Infektion verursacht in der Regel leichte Symptome wie andere Erkältungskrankheiten auch wie Fieber, Husten, Müdigkeit. Allerdings können auch schwerwiegende Symptome wie Kurzatmigkeit, und Atemnot sowie selten auch tödliche Komplikationen, insbesondere bei Personen mit geschwächten Immunsystem auftreten. Die Todesrate liegt derzeit bei 2,3%.
Ansteckung: Die Ansteckung erfolgt durch Tröpfcheninfektion (Husten, Niesen, Speichel).
Wie kann ich mich vor Infektionen schützen: Vermeidung von Kontakt mit anderen Menschen, sorgfältiges Händewaschen (siehe untenstehender Link zu einem Video über Händewaschen), Schutzkleidung. Mundmasken sind hier leider nicht ausreichend, sie reduzieren allerdings die Gefahr der Verbreitung der Viren bei bereits infizierten Personen.
Inkubationszeit: bisher offensichtlich bis zu 2 Wochen vor Ausbruch einer Infektion und die ersten Tage während einer klinisch symptomatischen Infektion.
Behandlung der Symptome: symptomatisch nach Erfordernis. zB. fiebersenkend, Behandlung von bakteriellen Superinfektionen, Sauerstoffgabe bei Atemnot
Behandlung der Virusinfektion: Eine Behandlung zur Eindämmung der Virusinfektion ist bisher nicht etabliert; gegenwärtig werden Medikamente wie bei HIV Infektionen herangezogen.
Was tun bei Auftreten von grippeähnlichen Symptomen: Aufnahme Kontakt mit Experten der AGES über Telefonnummer 0800 555 621 (24 Stunden erreichbar) oder über das Gesundheitstelefon 1450. Keinesfalls selbst in eine Ordination der Ambulanz gehen!
Kann ich mich auf Vorliegen einer Corona Virus Infektion testen lassen: Ja, allerdings nach sorgfältiger Besprechung Ihrer Situation wird von den Experten entschieden, ob eine Testung sinnvoll oder notwendig ist.
Kann ein Myelom- oder Lymphom-Patient aus seinem Blutbefund ersehen wie stark oder schwach sein Immunsystem ist: Nur bedingt, da selbst bei niedrigen Zahlen von weißen Blutkörperchen die Abwehr funktionieren kann. Sind die Lymphozyten stark reduziert, so kann dies mit einer erhöhten Anfälligkeit gegenüber Virusinfektionen im Allgemeinen verbunden sein.
Wichtige Informationsquellen
Generelle Bemerkung: Die Ausbreitung der Infektion ist, wie die letzte Entwicklung zeigt, nicht aufzuhalten. Ähnlich wie bei der Vogelgrippe, oder den jährlichen Influenza Epidemien, wird die Infektionswelle wieder spontan abklingen. Interessant ist, dass die hohen Todesraten, die durch die jährlichen Grippewellen entstehen, keine öffentliche Aufmerksamkeit nach sich ziehen, obwohl in Österreich im Jahr 2019 über 1000 Menschen daran gestorben sind. Diese Todesfälle wären zum Großteil durch die Grippeimpfung zu vermeiden. Dennoch lässt sich nur ein kleiner Teil der Österreicher Grippeimpfen.