B

BCNU Carmustin. Zytostatikum, das häufig im Rahmen der Konditionierung eingesetzt wird.

Beckenkamm Oberrand des Beckenknochens

Beckenkammbiopsie Entnahme von Knochenmark aus dem Beckenknochen mit Hilfe einer geeigneten Nadel.

Behandlungszyklus Zeitraum, der durch eine Chemotherapie und die daraus folgende Zeit bis zur Erholung von den Nebenwirkungen bestimmt ist, meist 3-4 Wochen.

benigne gutartig

Benzol einfachster aromatischer Kohlenwasserstoff, Inhalations- und Kontaktgift

Benzpyren aromatischer Kohlenwasserstoff, ist im Steinkohlenteer enthalten, wirkt krebserregend (Teerkrebs). B. ist auch im Zigarettenrauch, in Industrie- und Autoabgasen, in geräucherten Waren und gegrilltem Fleisch nachgewiesen worden.

Bestrahlungsfeld Körperbereich, der einer Bestrahlung ausgesetzt ist

bildgebende Verfahren Untersuchungsmethoden, die Bilder vom Körperinneren erzeugen: Röntgen, Computertomographie, Kernspintomographie, Ultraschalluntersuchung, Endoskopie, Knochenszintigraphie u.a.

Biologische Therapie der Gebrauch von Substanzen, die auch im menschlichen Körper vorkommen, oder von Stoffen, die das Immunsystem des Patienten oder der Patientin beeinflussen.

Biomodulatoren „biological response modifiers“, BRM, Substanzen, die die Funktionen des Immunsystems beeinflussen (modulieren) sollen, um eine Abwehrreaktion gegen den Tumor auszulösen, sodass eine Rückbildung erreicht wird.

Biopsie medizinische Untersuchung (besonders mikroskopisch) von Gewebsproben, die dem Patienten entnommen werden.

Bisphosphonate neuartige Medikamentenklasse. Sie bremsen die Knochenfresszellen in ihrer Aktivität und bewirken so eine Stabilisierung des Skeletts. Gut untersucht ist der knochenstabilisierende Effekt von Bisphosphonaten bei Knochenmetastasen (Pamidronat, Clodronat) sowie bei Osteoporose (Pamidronat, Alendronat).

Blasten unreife Vorstufen der weißen Blutzellen.

Blastenkrise letztes Stadium einer chronischen myeloischen Leukämie, in der es zur übermäßigen Produktion von unreifen myeloischen oder lymphatischen Blutzellen in Blut und Knochenmark kommt.

Blastenschub Synonym Blastenkrise, Phase des Übergangs einer chronischen Leukämie in ein akutes Stadium.

Blut die in einem geschlossenen Röhrensystem (Blutgefäßsystem) zirkulierende, von einem Motor (Herz) bewegte Körperflüssigkeit – Funktionen: Transport von Sauerstoff, Kohlendioxid, Nähr-, Exkret- und Wirkstoffen – Wärmetransport – Abwehr (Phagozytose, Antikörperbildung) – Wundverschluss – Erhaltung des hydrostatischen Blutinnendrucks. Zusammensetzung: B. ist eine wässrige Lösung, in der Blutzellen (Blutkörperchen) suspendiert sind. Die Blutflüssigkeit (Blutplasma) enthält 90% Wasser, kolloidal gelöste Eiweiße und Salze. Die Blutkörperchen setzen sich zusammen aus roten (Erythrozyten) und weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und Blutplättchen (Thrombozyten) – rote Blutkörperchen enthalten roten Blutfarbstoff (Hämoglobin) und dienen dem Sauerstoff- und Kohlendioxidtransport – weiße Blutkörperchen sorgen für die Vernichtung von Fremdkörpern und Bakterien (Eiterbildung), Blutplättchen für Blutgerinnung und Wundverschluss. Die Blutbildung erfolgt im Knochenmark (rote und weiße Blutkörperchen) und im lymphatischen Gewebe (weiße Blutkörperchen). Die Blutmenge beträgt beim erwachsenen Menschen 5–6 Liter.

Blutarmut siehe „Anämie“

Blutausstrich gleichmäßige, dünne Verteilung von Blut (mit einem geschliffenen Deckglas auf einem Objektträger) zur mikroskopischen Beurteilung und Blutdifferenzierung nach Färbung.

Blutbank medizinische Einrichtung, in der von Blutspendern entnommenes Blut gesammelt, konserviert und aufbewahrt wird.

Blutbild Eine Untersuchung bei der die Zusammensetzung des Blutes festgestellt wird. Im kleinen Blutbild wird die Konzentration der roten und weißen Blutkörperchen, der Blutplättchen, des Blutfarbstoffes und der Hämatokritwert gemessen. Im großen Blutbild werden zusätzlich die Konzentrationen der verschiedenen weißen Blutzellen bestimmt. Diese Teste sind wichtig für Diagnose und Behandlung.

Blutdruck im arteriellen Teil des Blutgefäßsystems herrschender Druck – abhängig von der Schlagkraft des Herzens, der Elastizität der Gefäße und dem Strömungswiderstand in den Blutgefäßen – meist an der Arterie des Oberarms gemessen, werden systolischer Druck (100–140 mm Quecksilbersäule) und diastolischer Druck (60–90 mm) zw. 2 Kontraktionen des Herzens unterschieden. – Der B. ist nach Alter, Geschlecht, Stoffwechsel und Kreislaufbeschaffenheit verschieden.

Bluterguss Hämatom, Blutaustritt aus abnorm durchlässigen oder verletzten Gefäßen ins Körpergewebe.

Blutfarbstoff siehe „Hämoglobin“

Blutgerinnung Koagulation, komplizierter enzymatischer Vorgang, der zur Erstarrung des Blutes nach Austritt aus einem Blutgefäß führt: zunächst zerfallen die Blutplättchen, wobei das Enzym Thrombokinase frei wird – dieses wandelt in Gegenwart von Calcium-Ionen das im Blut vorhandene Prothrombin in das Ferment Thrombin um – dieses bildet aus dem im Blut gelösten Fibrinogen den Faserstoff Fibrin – mit den Blutzellen bildet sich daraus der Blutkuchen (Thrombus), der sich langsam zuzieht und das Blutserum auspresst.

Blutgruppe erbliches Merkmal des Blutes, die jedem Menschen Blutindividualität verleiht – bedingt durch Antigene der roten Blutkörperchen und entgegengesetzte Antikörper im Blutserum – heute werden über 10 verschiedene Blutsysteme unterschieden, dabei finden mehr als 100 Antigen-Blutmerkmale Beachtung. Bei Blutunverträglichkeit verklumpen die roten Blutkörperchen eines Menschen, wenn man sie mit dem Serum eines anderen mischt. Deshalb muss vor Bluttransfusionen immer erst die Blutgruppe des Patienten festgestellt werden, damit das Empfängerblut sich mit dem Spenderblut verträgt (siehe auch “ Kreuzprobe). Haupt-Blutsystem ist das ABO System. Hier sind auf den roten Blutkörperchen die Faktoren A und B entweder einzeln, zusammen oder gar nicht vorhanden (A, B, AB, 0). Die entgegengesetzten Antikörper Anti-A oder Anti-B finden sich je nach Blutgruppe in unterschiedlicher Zusammensetzung im Blutserum.

Blut-Hirn-Schranke teilweise durchlässige Schranke zwischen Blut und Hirnsubstanz; Schutzeinrichtung, die schädliche Stoffe von den Nervenzellen abhält.

Blutkonserve ungerinnbar gemachtes, auf Blutgruppen geprüftes, serologisch und bakteriologisch einwandfreies Blut, das durch Blutspenden gewonnen, in Blutbanken aufbewahrt und bei Bedarf für Bluttransfusionen ausgegeben wird.

Blutplasma Bestandteil des Blutes (55% des Gesamtblutes), das sich zu mehr als 90% aus Wasser und Eiweißkörpern zusammensetzt.

Blutplättchen Thrombozyten. Kleine scheibenförmige Blutbestandteile, die helfen, Wunden zu schließen und Blutungen zu stoppen.

Blutsenkung medizinisches Untersuchungsverfahren, bei dem die Geschwindigkeit des Absinkens der Blutkörperchen im Blutplasma festgestellt wird. Bei Gelenkrheumatismus, bösartigen Geschwülsten und Entzündungen treten Veränderungen der Plasma-Eiweiße des Bluts auf, was zu Änderungen der B. führt.

Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) Geschwindigkeit, mit der sich feste Blutbestandteile (rote und weiße Blutkörperchen) von nicht festen (Serum) trennen. Unspezifisches Maß für Entzündungen im Körper.

Blutserum Blutserum, ungerinnbares Blutplasma, aus dem das Fibrinogen entfernt wurde. (siehe auch „Blutgerinnung“).

Blutstammzelle die unreifste, „undeterminierte“ oder aber bereits „determinierte“ (auf eine bestimmte Weiterentwicklung festgelegte) Stammzelle der Blutbildung. Diese Zellen kommen normalerweise nur im Knochenmark vor. Unter bestimmten Bedingungen werden sie ins Blut ausgeschüttet (siehe auch „Blutstammzell-Mobilisierung“).

Blutstammzell-Ernte Auch: Stammzellapherese; Mobilisierte Blutstammzellen (siehe „Blutstammzelle“) werden mit Hilfe eines Blutzellseparators aus dem Blut abgetrennt und konzentriert. Der Vorgang dauert 2-4 Stunden. In dieser Zeit werden schrittweise ca. 10 Liter Blut aus einer Armvene oder über einen Venenkatheter in den Blutzellseparator gepumpt und dort prozessiert. Die Stammzellen werden abgetrennt, das bearbeitete Blut wird dem Spender wieder in die Vene zurückgegeben. Das Stammzellkonzentrat wird dem Patienten verabreicht.

Blutstammzell-Mobilisierung Blutstammzellen können aus dem Knochenmark in das zirkulierende Blut mobilisiert werden. Dies erfolgt normalerweise in der Regenerationsphase der Blutbildung nach einer Chemotherapie. Das Ausmaß der Mobilisierung kann durch gleichzeitige Gabe von Wachstumsfaktoren (G-CSF) erhöht werden. Mit Wachstumsfaktoren (G-CSF) kann auch aus der Ruhephase des Knochenmarks direkt mobilisiert werden. Dieses Verfahren wird bei gesunden Spendern für allogene Transplantationen angewandt.

Blutstammzelltransplantation Die Übertragung von Blutstammzellen selbst erfolgt im Prinzip wie eine Knochenmarktransplantation. Der Hauptunterschied zwischen Blutstammzell- und Knochenmarktransplantation liegt in einer etwas (ca. 1 Woche) rascheren Regeneration der Leukozyten und Thrombozyten. Hieraus resultiert eine raschere Erholung der Patienten und eine geringere Häufigkeit von Infektionen. Es ist denkbar, dass Blutstammzellen wegen ihres im Vergleich zu Knochenmark höheren Gehalts an T-Lymphozyten zu einer höheren Rate an chronischer Graft-versus-Host Reaktionen führt. Letzteres wiederum kann möglicherweise zu einem verbesserten anti-leukämischen Effekt führen.

Blutzell-Wachstumsfaktoren Medikamente, die den Anstieg der Blutzellen nach einer Chemotherapie beschleunigen können.

B-Lymphozyten auch B-Zellen. Die sogenannten B-Lymphozyten sind für den komplexen Vorgang der Erkennung eines schädlichen Keimes und der Antikörperbildung verantwortlich. Dabei durchlaufen sie eine Entwicklung von der Stammzelle bis zur Plasmazelle. Auf jedem dieser Entwicklungsschritte können Störungen auftreten, die letztlich zu einer bösartigen Erkrankung der B-Lymphozyten (B-Zell Non-Hodgkin-Lymphom) führen können.

B-Symptomatik Drei Symptome treten bei Tumorerkrankungen gehäuft gemeinsam auf: Fieber, Nachtschweiß, Gewichtsabnahme

bösartig Bösartige Tumoren respektieren im Gegensatz zu gutartigen nicht die natürlichen Gewebegrenzen, sondern wachsen infiltrierend und zerstörend in andere Gewebe ein und können Absiedelungen (Metastasen) in entfernten Körperregionen bilden.

Bronchoskopie Endoskopische Untersuchung der Bronchien

Buffy coat-Zellen Zellkonzentrat, das sich in der Leukozyten- oder Thrombozytenschicht einer Blutkonserve befindet.

Busulfan Zytostatikum mit starker stammzelltoxischer Wirkung. Unerwünschte, glücklicherweise seltene Nebenwirkungen sind Lungenveränderungen (interstitielle Pneumonie), hämorrhagische Zystitis (Harnblasenentzündung) und Lebervenenverschlusskrankheit (Veno-occlusive disease). Nach Hochdosis-Busulfan kann der sich wieder entwickelnde Haarwuchs kosmetisch störend beeinträchtigt sein.