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Salvage-Therapie Wenn die bekannten Therapieempfehlungen ausgeschöpft sind, gibt es oft keine eindeutigen weiteren Empfehlungen mehr. In dieser Situation kommen die so genannten Salvage (Rettungs)-Therapien zum Einsatz.

Screening Reihenuntersuchung einer Bevölkerungsgruppe zur Entdeckung von Erkrankungen mittels einfacher, nicht belastender Diagnosemethoden

Schema standardisiertes Ablaufprogramm einer Chemotherapie; häufig mit Kürzeln der verwendeten Medikamente bezeichnet

Segment Abschnitt, Teilstück

Sekret flüssige Absonderung von Drüsen oder Schleimhäuten

sekundär an zweiter Stelle

Sekundärprävention vorbeugende Maßnahmen, um das Risiko einer Wiedererkrankung zu verringern.

sensitiv empfindlich

Sepsis Blutvergiftung, Überschwemmung des Bluts mit virulenten Mikroorganismen oder deren Giften – Erreger sind Strepto-, Staphylo-, Pneumo- und Gonokokken u.a.

Seronegativ siehe „seropositiv“

Seropositiv ein Antikörperanstieg bei einem Patienten, der zuvor keine Antikörper hatte, also „seronegativ“ war.

Serotonin ein Gewebshormon. Wird in Thrombozyten und Mastzellen gespeichert. Wirksam als Überträgerstoff, der an Nervenendigungen freigesetzt wird i.S. der Peristaltikanregung, der Gefäßerweiterung bzw. -verengung u. der Muskelspannungssteigerung im Atmungstrakt

Serum der klare Anteil jeder Körperflüssigkeit, die von ihren Zellbestandteilen getrennt wurde.

Simonton-Methode eine von dem amerikanischen Arzt Simonton für Krebspatienten entwickelte Methode zur Entspannung, Angstbekämpfung und „Steigerung der körperlichen Abwehr“. Die Patienten sollen sich im Zustand tiefer Entspannung bildhaft vorstellen, wie sich die Abwehrzellen auf den Tumor stürzen. Durch diese mentale Vorstellung sollen die Wechselwirkungen zwischen Seele, Geist und Körper positiv beeinflusst werden.

Solide Tumoren Tumore mit festem Gewebe im Gegensatz zu bösartigen Erkrankungen des blutbildenden Systems mit überschießender Vermehrung entarteter Einzelzellen.

somatisch den Körper betreffend

Somatische Zelle jede Körperzelle, die keine Ei- oder Samenzelle ist.

Sonographie bildgebendes Verfahren mittels Schallwellen mit einer Frequenz über ca. 20 kHz. Wird in der Medizin zur Wärmeerzeugung im Gewebe verwendet, zur Vernebelung von Arzneimitteln und besonders zur exakten Vermessung von Organen und Tumoren (Diagnose).

Soor Hefeinfektion im Mundhöhlenbereich

Spezifische Abwehr bezüglich des Erregers unterscheidet man eine unspezifische angeborene Immunität von einer spezifischen erworbenen Immunität. Träger des spezifischen Abwehrsystems sind vor allem die Lymphozyten.

Spezifität in der Immunologie die Gesamtheit aller Eigenschaften, die für eine Materie kennzeichnend ist. Auch: auf etwas Bestimmtes ausgerichtet sein.

Spontanremission spontane Rückbildung eines Tumors, ganz oder teilweise, vorübergehend oder dauerhaft, ohne wirksame Therapie

Sputum Auswurf; abgehustete Absonderung der Atemwegsschleimhäute mit Verunreinigungen wie Staubpartikeln, Mikroorganismen, Schleimhautzellen

Staging Stadienbestimmung einer Krebserkrankung vor der eigentlichen Behandlung

Stammzellen Blutvorläuferzellen, sind die „Mutterzellen“ aller Blutzellen, aus denen die roten (Erythrozyten) und weißen (Leukozyten) Blutkörperchen sowie die Blutplättchen (Thrombozyten) und einige andere Zellen entstehen. Sie werden im Knochenmark gebildet und von dort teilweise ins periphere Blut ausgeschwemmt.

Stammzellspende Es gibt bislang zwei Methoden Stammzellen zu entnehmen: entweder aus dem Knochenmark oder aus der peripheren Blutbahn.

Stammzelltransplantation Ist der Oberbegriff für Blutstammzelltransplantation und Knochenmarktransplantation. Bei einer Stammzelltransplantation werden Stammzellen mittels eines zentralen Venenkatheters in die Blutbahnen des Patienten, bei dem durch eine intensive Vorbehandlung die eigene Blutbildung völlig zerstört wurde, übertragen. Die Stammzellen suchen sich von selbst ihren Weg in die Knochenhohlräume des Patienten und nehmen hier, wenn keine Komplikationen eintreten, ihre Produktion von neuen gesunden Blutzellen auf.

Standardtherapie eine anerkannte und üblicherweise angewandte Behandlungsmethode. Ihre Wirksamkeit wurde durch vorangegangene Therapiestudien und klinische Erfahrung belegt.

stationär Behandlung mit Aufenthalt im Krankenhaus über Nacht, in Abgrenzung zu ambulant

Statistische Signifikanz aufgrund statistischer Gesetze gesicherter Unterschied zwischen zwei Dingen (z.B. Behandlungsmethoden)

Stenose dauerhafte Verengung von Hohlraumorganen, Kanälen, Gefäßen oder Öffnungen; zum Beispiel durch Tumorwachstum

Sternalpunktion Entnahme von Knochenmark mit einer speziellen Hohlnadel aus dem Brustbein (Sternum)

Steroide im Körper gebildete Hormone, zu denen vor allem das Kortison gehört. Sie haben vielfältige Wirkungen (und Nebenwirkungen) und werden u.a. bei Transplantierten zur Unterdrückung der Immunantwort und Vermeidung einer Abstoßungsreaktion eingesetzt.

Stigma Kennzeichen, Mal- auch im übertragenen Sinne

Stimulation Anregung

Stomatitis Entzündung der Mundschleimhaut (Stoma = Mund, -itis = in der medizinischen Terminologie verwendetes Kürzel zur Kennzeichnung einer Entzündung)

Strahlentherapie kontrollierte Anwendung radioaktiver Strahlen zur Behandlung von bösartigen Erkrankungen, siehe auch „Ganzkörperbestrahlung“

Studie wissenschaftliche Untersuchungen unter vorher genau festgelegten Bedingungen. Kann Prüfung der Wirksamkeit einer Behandlungsmethode oder eines Medikaments, einer Diagnostik, Prävention oder Risikofaktoren betreffen.

Studienarm Werden in einer Therapie-Studie verschiedene Therapien verglichen, so nennt man die verschiedenen Gruppen „Studienarme“. Die Zuordnung der Patienten und Patientinnen zu Studienarmen erfolgt nach einem vorher festgelegten Schlüssel (siehe Zufallszuordnung).

Subcutan s.c. unter die Haut

Subfebril leicht erhöhte Temperatur (unter 38 °C)

Subkutane Applikation Spritzen von Medikamenten in das Unterhautfettgewebe.

supportiv unterstützend

sublingual s.l. unter die Zunge

Sublingualtablette Tablette, die man unter der Zunge zergehen lässt.

Sulfonamid Antibiotikum

Symptom Krankheitszeichen systematisch: den ganzen Körper betreffend – im Gegensatz zu lokal, begrenzt

Syndrom Krankheitsbild, das sich aus dem Zusammentreffen verschiedener charakteristischer Symptome ergibt.

Syngen Abstammung von einem eineiigen Zwilling.

Syngene Transplantation anderer Ausdruck für allogene Transplantation eines 100%ig HLA-identischen Knochenmarks, wie sie von einem eineiigen Zwilling möglich ist.

Systemische Therapie Therapie, die den ganzen Körper erfasst. In der Krebstherapie die medikamentöse Behandlung mit Zytostatika

Szintigraphie nuklearmedizinisches Untersuchungsverfahren, bei dem durch Einverleibung von Radio-Isotopen und anschließende Registrierung und Aufzeichnung (Szintigramm) der von ihnen ausgehenden Gammastrahlung ein zweidimensionales Bild eines bestimmten Organs oder Gewebes gewonnen wird.