Abdomen Bauchregion
abdominal die Bauchregion betreffend
Ablatio Entfernung eines gesamten Organs, z.B. der weiblichen Brust
Abstoßung siehe „Transplantatabstoßung“
Abstrich Zellentnahme von der Haut- oder Schleimhautoberfläche, z.B. mit Spateln oder Tupfern zu Untersuchungszwecken
Abszeß Eiteransammlung in einem Gewebehohlraum
Abwehrsystem Immunsystem. System, das den Körper in die Lage versetzt, Infektionen abzuwehren und das ihn befähigt, zwischen eigenem und fremden Gewebe zu unterscheiden. Es besteht aus bestimmten weißen Blutkörperchen, Antikörpern, der Thymusdrüse hinter dem Brustbein, Lymphknoten, der Milz und besonderen Strukturen der Darmwand
additiv zusätzlich, mit etwas anderem ein Ganzes bildend
Adjuvans Bestandteil eines Arzneimittels, der selbst unwirksam ist, jedoch die Wirkung der anderen Komponenten fördert.
adjuvante Therapie jede „unterstützende“ Therapieform
Agglutination [lat.] Zusammenballung einer organismusfremden organischen Verbindung (Antigen), z.B. Eiweiß, mit dem vom Körper dagegen produzierten Schutzeiweiß aus der Gruppe der Globuline (Antikörper). Bedeutsam bei Organtransplantationen und Bluttransfusionen.
Agonist Substanz, die an einen spezifischen Rezeptor (Empfänger) auf Zellen bindet und dort die maximale Wirkung auslöst; z.B. Opiatagonist (Morphin)
Agranulozytose Fehlen der Granulozyten im Blut
AHB siehe „Anschlussheilbehandlung“
akut plötzlich auftretend, schnell verlaufend
ALG siehe „Anti-T-Zell Globulin“
Alkylantien Gruppe von Zytostatika, die ihre Wirkung durch bestimmte Veränderungen an der DNS im Zellkern entfalten.
ALL Akute Lymphatische Leukämie (siehe „Leukämie“)
alloantigen genetisch gesteuerte Antigendeterminanten (an Zelloberflächen oder Proteinen), die eine allogene Beziehung zwischen den Individuen einer Spezies aufweisen. Beispiel für Alloantigene sind die Histokompatibilitätsantigene.
allogen von Allos [gr.], anders verschieden, siehe auch „allogene Transplantation“
allogene Transplantation Transplantation von Spender auf Empfänger im Gegensatz zur autologen Transplantation (Eigenspende) – Vorraussetzung für eine allogene Transplantation ist, dass die Gewebemerkmale von Spender und Empfänger weitestgehend übereinstimmen
Alopezie Haarausfall
alternative Medizin auch Außenseiter- oder Paramedizin genannt. In der Krebstherapie bedeutet alternativ eine im Gegensatz zur Schulmedizin in unserer Gesellschaft nicht offiziell anerkannte, naturwissenschaftlich untermauerte Methode. Die biologische Krebstherapie wird in der westlichen Welt allgemein als alternative Krebstherapie bezeichnete. Zur alternativen Krebstherapie zählen Krebsdiäten, physikalische Therapiemaßnahmen wie z.B. Überwärmungstherapie, die Ozontherapie, die Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie, aber auch andere mehr oder weniger magische Maßnahmen wie Wasseradern, Pendelung und Erdstrahlen.
ambulant ohne Krankenhausaufenthalt
Aminosäuren wichtige chemische Bausteine der Eiweiße
AML Akute Myeloische Leukämie (siehe „Leukämie“)
Ampho-Moronal (R) registrierter Markenname: Amphotericin-B-haltige Lutschtabletten oder Suspension, die zur Verhinderung von Hefeinfektionen im Mundhöhlenbereich (Soor) eingenommen werden.
Amphotericin B ein in der Prophylaxe und Therapie verwendetes Pilzmedikament.
Analogon Mehrzahl: Analoga, Substanz mit ähnlicher Struktur wie eine bestimmte Vergleichssubstanz
Anämie Blutarmut – Verminderung der roten Blutkörperchen oder ihres Blutfarbstoffgehalts – Folge von Blutverlusten, von verminderter Blutfarbstoffbildung durch Mangel an Spurenelementen (z.B. Eisen und Kobalt), von verminderter Blutkörperchenbildung durch Erkrankungen des Knochenmarks, von vermehrtem Blutkörperchenzerfall durch Vergiftungen und Stoffwechselstörungen. Die perniziöse [»gefährliche«] Anämie beruht auf einer Störung der blutbildenden Fermente in Magen und Leber und auf einem Mangel an Vitamin B12. Anämie führt zu einer verminderten körperlichen Belastungsfähigkeit mit Störungen der Immunabwehr des Patienten.
Anamnese Krankheitsgeschichte, Entwicklung von Symptomen
Anaphylaktischer Schock akute Überempfindlichkeitsreaktion
Anatomie Lehre vom Bau der Körperteile
Anästhesie Betäubung vor einem operativen Eingriff
Androgene männliche Geschlechtshormone; wichtigstes Androgen ist das Testosteron.
Angiogenese Blutgefäßneubildung; wachsende Tumore regen die Angiogenese an, um ihren Nährstoff- und Sauerstoffbedarf sicherzustellen.
Anschlußheilbehandlung (AHB) Stationärer Aufenthalt in einer Rehabilitationsklinik im unmittelbaren (oder zeitlich auf wenige Wochen begrenzten) Anschluss an den Krankenhausaufenthalt. Während der AHB sollte der Patient lernen, mit den tumor- und therapiebedingten Problemen – wozu auch die Wiederaufnahme der beruflichen Tätigkeit gehört – zurechtkommen.
Ansprechrate prozentualer Anteil an Patienten, bei denen sich die Erkrankung durch eine bestimmte Behandlung zurückbildet.
Antagonist Gegenteil von Agonist
Anthracycline in der Hochdosistherapie gerne eingesetzte Zytostatika (siehe auch „Zytostatika“).
Antiandrogene Medikamente zur Ausschaltung der Wirkung männlicher Geschlechtshormone
Antiangiogenese Hemmung der Gefäßneubildung, dadurch werden die Tumorzellen von der Nährstoffversorgung abgeschnitten, sie „verhungern“; möglicher neuer Ansatz in der Tumortherapie.
Antibiotika Mehrzahl von Antibiotikum
Antibiotikum Medikament mit abtötender Wirkung gegen Bakterien. Es dient der Behandlung bakterieller Infektionskrankheiten. Es besteht aus natürlich oder chemisch veränderten Stoffwechselprodukten von Bakterien oder niederen Pilzarten, die auf bestimmte Krankheitserreger wachstumshemmend oder abtötend wirken. Wichtige A. sind Penicilline, Streptomycine, Chloramphenicol, Chlortetracyclin, Tetracycline.
Antidepressiva Medikamente zur Behandlung von Depressionen. Am bekanntesten sind die trizyklischen Antidepressiva (Amitriptylin, Imipramin, Doxepin) und die Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (Fluoxetin, Paroxetin, Fluvoxamin) zur Linderung von Angst und Depressionen.
Antiemetika Medikamente, die Übelkeit und Erbrechen verhindern bzw. abschwächen
Antimetabolite Medikamente, die Übelkeit und Erbrechen verhindern bzw. abschwächen. Sie werden besonders bei Behandlung von Nebenwirkungen der Chemo- und Strahlentherapie eingesetzt.
Antigen Jede Substanz, die von außen kommt und dem Körper „fremd“ erscheint. Regt das Immunsystem zur Bildung von Antikörpern an.
Antigenität Substanz, die im Blut oder Gewebe die Bildung von Antikörpern hervorruft, z.B. Schlangen-, Bakteriengifte. Die Verbindung eines A. mit dem Antikörper ist einer der wichtigsten Abwehrmechanismen des Organismus und Grundlage der Immunität.
Antikarzinogen Krebshemmende Substanz, mit der die Wirkung eines Karzinogens unterdrückt oder aufgehoben wird.
Antikonvulsivum Krampflösende Medikamente (Mehrzahl: Antikonvulsiva)
Antikörper siehe monoklonaler Antikörper
Antilymphozytenserum im Organismus erzeugte Eiweißverbindungen aus der Gruppe der Immunglobine. Sie verkleben (Agglutination) mit eingedrungenen fremden organischen Verbindungen (Antigene) zu einem ungefährlichen Komplex. A. werden in den Lymphknoten der höherentwickelten Tiere und des Menschen gebildet. Bei der Immunität sind genügend A. vorhanden oder werden beschleunigt hergestellt. Sind zu viele A. vorhanden, kann es bei plötzlicher Agglutination zu Erscheinungen der Allergie kommen.
Antimykotika verschiedene Mittel zur Behandlung von Pilzinfektionen
Antiöstrogene Medikamente zur Ausschaltung der Wirkung von körpereigenen Östrogenen
Antiserum Immunserum. Ein nach natürlicher oder künstlicher Immunisierung vom Tier oder Menschen mit dem entsprechenden Antigen gewonnenes Serum, das spezifische Antikörper gegen das betreffende Antigen in hoher Konzentration enthält.
Anti-T-Zell Globulin auch ATG oder Antilymphozytenserum, tierisches Immun- bis Hyperimmunserum, gewonnen nach Immunisierung von Kaninchen oder Pferd durch gereinigte Lymphozyten des Menschen; es bewirkt beim Empfänger v.a. durch „Suppression“ der zirkulierenden T-Lymphozyten eine Abnahme der Lymphozytenzahl (Lymphozytopenie). Die Anwendung erfolgt z.B. zur Hemmung der zellulären Transplantatabstoßung. Bei der Stammzelltransplantation wird es zur Prophylaxe und Therapie von Abstoßung und Graft-versus-Host Erkrankung verabreicht.
Anus praeter künstlicher Darmausgang in der Bauchwand
Aplasie Aplasie ist ein Zustand des funktionsunfähigen Knochenmarks, das keine Blutzellen produzieren kann. Bei Leukämiepatienten Zustand, der auf die Chemo- und Strahlentherapie zurückzuführen ist.
Apoptose Zelltod. Während man unter der Nekrose einen passiven Prozess versteht, verursacht durch massive Schädigung zellulärer Strukturen, handelt es sich bei der Apoptose um ein genetisch festgelegtes Programm, das durch definierte Trigger ausgelöst wird und zum aktiven >Selbstmord< der Zelle führt.
Applikation Verabreichung eines Arzneimittels – oral (Pulver, Tabletten Saft, etc.), rektal (Zäpfchen), parenteral (Injektion, Infusion) oder über die Haut (Salbe, Umschläge).
Ara-C siehe „Cytosin-Arabinosid“
ASI Aktiv-spezifische Immuntherapie; aus frischem patienteneigenem Tumorgewebe wird ein Tumorzellimpfstoff hergestellt, der dem Patienten gespritzt wird.
Aspagarinase (L-Aspagarinase), Medikament, das häufig in der initialen Behandlung der ALL eingesetzt wird.
Aspergillus spezieller Pilz. Aspergillus-Infektionen gehören zu den Infektionskomplikationen nach einer Transplantation. Eintrittspforte ist häufig die Nase. Betroffen ist am häufigsten die Lunge, aber auch andere Organe können befallen werden.
asymptomatisch Krankheit ohne Symptome oder Beschwerden
Aszites Ansammlung von Flüssigkeit in der Bauchhöhle; kann z.B. bei Tumorbefall des Bauchfells auftreten.
ATG siehe „Anti-T-Zell Globulin“
ATL (ATLL), T-Zell-Leukämie/Lymphom des Erwachsenen, assoziiert mit einer HTLV-Infektion.
ätiologischer Faktor verursachender Faktor
attenuierte Viren abgeschwächte Krankheitserreger (Viren oder Bakterien) oder Bestandteile davon, die gezüchtet oder biochemisch hergestellt werden.
Außenseitermedizin siehe „alternative Medizin“
autogenes Training Übungen zur Entspannung durch Selbstbeeinflussung
Autoimmunkrankheiten Krankheiten des menschlichen Immunsystems, bei denen Immunzellen das eigene Körpergewebe schädigen
autolog von Autos [gr.], selbst aus dem Körper entstanden, nicht von außen eingebracht – siehe auch „autologe Transplantation“
autologe Transplantation Eigenspende – Rückübertragung von eigenem Knochenmark, das nach der Entnahme gereinigt wurde – im Gegensatz zur allogenen Transplantation (Transplantation von Spender auf Empfänger)
Axilla Achselhöhle
axillär die Achselhöhle betreffend